Sein 70-jähriges Jubiläum feierte der größte Dachverband der europäischen Minderheitenverbände, die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), Mitte Juni mit seinem Jahreskongress in der Slowakei, den der Karpatendeutsche Verein (KDV) in der Slowakei mitorganisierte.

 

Die FUEN wurde 1949 im französischen Versailles gegründet. Heute vereint sie 90 Mitgliedsorganisationen aus 33 europäischen Staaten und ist somit die älteste und größte Minderheitenorganisation in Europa. Ihr Ziel ist es, die nationale Identität, die Sprache, Kultur und Geschichte von nationalen Minderheiten zu erhalten und zu fördern. Sie tritt besonders für ein nachbarschaftliches, friedliches Zusammenleben von Mehrheitsbevölkerung und Minderheit ein.

Der KDV-Vorsitzende Ondrej Pöss hielt eine der Eröffnungsreden. - Foto: Karpatenblatt

Das Programm des Jahreskongresses war prall gefüllt. Den Kongress eröffneten FUEN-Präsident Loránt Vincze und als Gastgeber Ondrej Pöss, der Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins, sowie Dr. Jozsef Menyhárt, der Präsident der Partei der Ungarischen Gemeinschaft in der Slowakei. Es folgten eine Reihe von Vorträgen und Diskussionen, bei denen besonderer Raum der Jugend und der Zukunft der europäischen Minderheiten eingeräumt wurde.

Mit Vertretern der Jugend Europäischer Volksgruppen wurde über die Zukunft diskutiert. - Foto: Karpatenblatt

Neuer Minority Monitor

Am zweiten Tag wurden die Minderheiten in der Slowakei und der Ukraine vorgestellt. Der parlamentarische Staatssekretär am Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Stephan Mayer hielt außerdem ein Impulsreferat.

Der zweite Tag des FUEN Kongresses endete mit der Präsentation eines neuen Online-Tools, das von den Minderheiten genutzt werden kann, wenn sie auf eine Verletzung ihrer Minderheitenrechte stoßen, Diskriminierung ausgesetzt sind oder wenn sie einen Fall von bewährten Praktiken miteinander teilen wollen.

Projektmanager Roman Roblek präsentierte das Projekt „Minority Monitor“ und die dazugehörige Webseite. Er hob hervor, dass die FUEN keine Problemdatenbank, sondern eine Datenbank voller Lösungen erstellen wolle.

Wiederwahl des FUEN-Präsidenten

Am letzten Kongresstag wurde Loránt Vincze für eine weitere Amtszeit als Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten wiedergewählt.

Loránt Vincze (vierter von links) wurde zum FUEN Präsident wiedergewählt - Foto: FUEN

„Vor drei Jahren habe ich drei Schlüsselwörter vorgeschlagen: Solidarität, Prioritäten und Transparenz. Wir haben dies erreicht, indem wir unsere Aufmerksamkeit auf kleinere Minderheiten, auf Minderheiten außerhalb der EU gerichtet haben, indem wir uns mit der Minority SafePack Initiative stärker auf Minderheitenrechte konzentriert haben und durch eine bessere interne und externe Kommunikation“, sagte Loránt Vincze. Für die nächste Amtszeit habe er zwei Schlüsselwörter: Stabilität und Effizienz. Außerdem betonte er, dass ein Durchbruch in der europäischen Politik nötig sei.


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