Deutsch-tschechische Begegnungen sind wegen Corona vollkommen zum Erliegen gekommen. Kita-Zusammenarbeit im Dreiländereck. Foto: Felix Zilke

Die Geschäftsführer sprechen von einer „Bewährungsprobe“ für das deutsch-tschechische Verhältnis. Mit unbürokratischer Hilfe sollen vor allem Vereine, Initiativen und Künstler unterstützt werden, die die deutsch-tschechischen Begegnungen fördern und nun in finanzielle Notlage geraten sind.

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds hat eine Sonderhilfe in Höhe von insgesamt 373.000 Euro beschlossen. Die Gelder sollen Menschen und Organisationen zugute kommen, die durch die Corona-Pandemie besonders bedroht sind, teilt der Fonds mit. Die Hilfen können zum Beispiel sogenannte „Brückenbauer“ beantragen, die durch die Corona-Krise in eine finanzielle Notlage geraten sind. Das betrifft Künstler, Kulturinstitutionen, Vereine für Kultur- und Jugendarbeit oder Verlage, die sich in den letzten Jahren maßgeblich für eine Verbesserung der deutsch-tschechischen Beziehungen eingesetzt haben.

Die Sonderhilfe richtet sich aber auch an NS-Opfer in der Tschechischen Republik, die aufgrund ihres Alters und der durchgemachten Qualen zu den am stärksten Betroffenen zählen. Außerdem hilft der Fonds auch unbürokratisch Initiativen, die im deutsch-tschechischen Grenzgebiet medizinische und soziale Dienste für besonders von der Corona-Pandemie bedrohte Personen leisten.

Errungenschaften nicht aufs Spiel setzen

„Wir müssen unsere besonders bedrohten Mitbürger schützen und dürfen gleichzeitig nicht die Errungenschaften der letzten 30 Jahre aufs Spiel setzen“, erklären die Geschäftsführer des Zukunftsfonds, Petra Ernstberger und Tomáš Jelínek. Beide sehen das über Jahre aufgebaute Vertrauen zwischen Deutschen und Tschechen auf eine Bewährungsprobe gestellt. „Uns ist daher wichtig, schnell und unbürokratisch denjenigen Unterstützung zu gewähren, die in dieser Hinsicht eine Schlüsselrolle spielen“, so beide weiter.

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