Im April ist es in Tschechien zu rekordverdächtigen Nachtfrösten gekommen. In den vergangenen Tagen wurden mehrere Gemüsefelder und Obstplantagen zerstört. Der Landwirtschaft drohen finanzielle Einbußen.

Das Tschechische Hydrometeorologischen Instituts (ČHMÚ) sprach bis auf Weiteres eine Warnung für die gesamte Tschechische Republik aus. Der zufolge könne der anhaltende Frost die gesamte Vegetation schädigen. Für die Landwirte und Winzer bedeutet dies Einbußen und Verzögerungen bei der Erne und damit ebenfalls finanzielle Verluste. Nach Angaben der Sekretärin des Gemüseverbandes Böhmen und Mährens, Zuzana Přibylová, erlagen den frostigen Temperaturen bereits einige Kohl- und Frühkartoffelbestände, die sich in einem empfindlichen Entwicklungsstadium befanden. „Sie waren so beschädigt, dass sie neu gepflanzt werden müssen“, betonte Přibylová.

Frostschäden noch nicht absehbar

Wie groß der Schaden tatsächlich ist, lässt sich aktuell noch nicht vollständig erfassen. Nach Einschätzung von Gemüsehändlern wird die Marktsituation zum Zeitpunkt der Ernte zeigen, wie stark das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen durch den Frost und die niedrigen Temperaturen tatsächlich beeinträchtigt wurden. Die aktuellen Verzögerungen könnten eine schrittweise Ernte verhindern, womit sich das geerntete Gemüse auf dem Markt anhäufen würde, was einen Preisverfall und Absatzprobleme verursachen könnte. Im letzten Jahr mussten bereits einige Landwirte ihre Betriebe aufgrund von steigenden Kosten und niedrigen Preisen einstellen. 

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